Historisches Seminar
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Erinnerung und Identität in Spanien - Eine Studie zu kollektivem Gedächtnis und urbaner Öffentlichkeit in Sevilla (1868-1939)

Dissertationsprojekt von Steffen Jost

Betreuer: Prof. Dr. Martin Baumeister

 

Thema des Promotionsvorhabens sind die Entwicklung und die Inhalte des kollektiven Gedächtnisses in Spanien und die Entstehung einer urbanen Öffentlichkeit auf der iberischen Halbinsel. Die Beschäftigung mit Gedächtnisräumen in Spanien zwischen 1868 und 1939 schließt, nach der bisherigen Konzentration der Forschung auf Bürgerkrieg und Diktatur, eine Lücke in der historischen Spanienforschung. Auch bezüglich öffentlichkeitstheoretischer Fragen ist die andalusische Metropole Sevilla eine bisher nur am Rande beachtete spanische Stadt, die anhand von Ansätzen aus dem angelsächsischen Raum und der Osteuropaforschung untersucht werden soll. Durch Konzentration auf das Lokale bleibt der direkte räumlich-materielle Bezug erhalten und die theoretischen Überlegungen werden durch historisch konkrete lokale Bedingungen eingegrenzt. Anhand dreier Topoi soll so die Entwicklung und der Wandel von kollektiven Vergangenheitsbezügen und urbanen Öffentlichkeiten untersucht werden: 1. Die städtebauliche, urbane Entwicklung; 2. Organisierte Öffentlichkeit in Form von Vereinigungen, Vereinen usw.; 3. Das Fest als nicht-alltägliche Form von Öffentlichkeit und als Brennpunkt kollektiver Vergangenheitsbezüge sowie Identitätskonstruktionen. Insgesamt soll der Fokus nicht nur auf bürgerlichen Öffentlichkeiten und Erinnerungsnarrativen liegen, sondern gerade auch autonome Öffentlichkeiten und deren marginalisierte Erinnerungen im städtischen Raum offenlegen.

Voraussichtliche Abgabe: Frühjahr 2012