Historisches Seminar
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Lebensentwürfe sozialer Unterschichten in Bayern 1800-1868

Dissertationsprojekt von Laura Christine Ulrich

Betreuer: Prof. Dr. Ferdinand Kramer

 

Das 19. Jahrhundert gilt in Europa als Zeit tiefgreifender Veränderungen in allen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereichen. Dies wirkte sich stark auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen aus, die auf diese Veränderungen reagieren und ihre Lebensentwürfe an sie anpassen mussten. Das vorliegende Dissertationsprojekt fragt nach den Lebensentwürfen sozialer Unterschichten, die in der Forschung bislang wenig Beachtung gefunden haben. Dabei werden Zukunftsvorstellungen und Selbstwahrnehmung der untersten Gruppen der Gesellschaft untersucht und kollektivbiographisch dargestellt. Leitend ist unter anderem die Frage, wie stark diese Menschen von Regulierungen des modernen Staates determiniert waren beziehungsweise welche Anpassungs- und Umgehungsstrategien sie gefunden haben, um individuelle Ziele zu erreichen und Lebensentwürfe zu verwirklichen. Anhand der restriktiven Gesetzgebung zur Ansässigmachung und Verehelichung sowie des Heimatrechts in Bayern werden die Auswirkungen des staatlichen Eingriffs in das Leben der Menschen sowie die Entwicklung des Verhältnisses zwischen moderner Bürokratie und einer großen Gruppe weitgehend ungebildeter Untertanen analysiert.