Historisches Seminar
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Studentische Politik und ‘1968’ - Eine Studie zur Ludwig-Maximilians-Universität München in den sechziger Jahren

Dissertationsprojekt von Stefan Hemler

Betreuer: Prof. Dr. Walter Ziegler

 

Im Rahmen dieser Arbeit zur Studentenpolitik an der LMU wird für die sechziger Jahre, den Entstehungs- und Wirkungszeitraum der weltweiten 68er-Bewegung, eine Darstellung und Analyse der lokalen Entwicklung geleistet, bei der folgende Aspekte im Zentrum stehen: soziale und organisatorische Strukturen innerhalb der Studentenschaft, Grundorientierungen und Handlungsmotive wichtiger Akteure, der Ablauf auf der Ereignisebene, thematische Schwerpunkte des studentenpolitischen Diskurses. Zentraler Untersuchungsgegenstand der Arbeit sind dabei die an der Studentenpolitik mitwirkenden Gruppen und Institutionen an der LMU München. Hierzu zählen die parteipolitischen Studentenverbände und verschiedenen Wahlbündnisse, die Organe der verfassten Studentenschaft der LMU, aber auch außerpolitische Akteure wie etwa die konfessionelle Hochschulgemeinden oder Studentenverbindungen. Bei der Untersuchung wurde Quellen¬material (hauptsächlich Schriftwechsel, Flug- und Druckschriften, studentische Periodika und Medienberichterstattung) sowohl in sämtlichen Münchener als auch in den relevanten auswärtigen Archiven ausgewertet. Daneben fand auch eine Oral-History-Befragungsreihe mit ehemaligen AStA-Mitgliedern der LMU statt.

Die Befunde der Fall¬studie werden in ihrer Bedeutung für die Rahmenthematik von ‘1968’ und seinem zeithistorischen Kontext diskutiert. Bei der Betrachtung der 68er-Bewegung stützt sich die Arbeit dabei auch auf das begriffliche Instrumentarium der sozialen Bewegungsforschung, das sich auch für historische Untersuchungen als nützlich erwiesen hat. Im Zuge der Diskussion von weiteren Erklärungsansätzen wird insbesondere auf ein an Karl Mannheim orientiertes Generationsmodell zurückgegriffen.