Die wettinischen Ehebruchskrisen des 16. Jahrhundert. Fürstinnen zwischen Überwachung und Selbstbestimmung (vorläufig)
Dissertationsprojekt von Maria Hauber
Betreuer: Prof. Dr. Arndt Brendecke
Im Zeitalter der Reformation häufen sich im Haus Wettin die fürstlichen Ehekrisen. Konfessionelle Spannungen, generative Misserfolge sowie Ehebruchvorwürfe bedingen und verstärkten sich häufig gegenseitig, wodurch die fürstlichen Ehefrauen auf die Unterstützung mächtiger Verwandter und Freunde angewiesen waren, um sich behaupten zu können. Blieb diese aus, so wurden die Frauen nicht selten vom Hof vertrieben und verbrachten ihr Leben, der Gnade ihres Gatten fast gänzlich ausgesetzt, in Gefangenschaft.
Anhand der umfangreich überlieferten Korrespondenzen und Akten aus der Hofverwaltung erforscht die Dissertation die Werdegänge vier wettinischer Fürstinnen, die vermeintlich ehebrüchig geworden waren.
Im Fokus stehen dabei die akteursbezogenen Dynamiken, die zur Entstehung von Ehebruchvorwürfen beitrugen, die Handlungspielräume der beschuldigten Fürstin, sowie die Maßnahmen erhöhter Aufmerksamkeit und Überwachung im Fall der Gefangenschaft.