Historisches Seminar
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Legal Infrastructures of Landholding in Muslim Sicily

Dissertationsprojekt von Ali Hossameldin

Betreuer: Prof. Dr. Daniel G. König

 

Durch die Untersuchung sizilisch-arabischer Rechtsquellen, die von den beiden mālikitischen Rechtsgelehrten Ibn Yūnus al-Ṣiqillī (gest. 451/1059) und ʿAbd al-Ḥaqq al-Ṣiqillī (gest. 466/1073–74) verfasst wurden, verfolgt die Studie zunächst das Ziel aufzuzeigen, wie sich ab dem 3./9. Jahrhundert eine eigenständige sizilische Rechtsinfrastruktur entwickelte und in welcher Weise sie ein Produkt des Austausches juristischer Ideen zwischen dem Mašriq, Ifrīqiya und Sizilien war. Das zentrale Ziel der Dissertation besteht darin, das sich wandelnde rechtliche Gefüge des Landbesitzes im muslimischen Sizilien während der aghlabidischen, fatimidischen und kalbidischen Herrschaft zu rekonstruieren, und zwar vom Beginn der islamischen Eroberung im 9. Jahrhundert bis an die Schwelle zur normannischen Herrschaftsübernahme im 11. Jahrhundert. Die rechtliche Entwicklung der Landnutzung wird in drei unterschiedliche Phasen unterteilt: Erstens die Phase der Landaneignung während der Eroberungsperiode; zweitens eine Phase institutioneller Konsolidierung in der zweiten Hälfte des 4./10. Jahrhunderts, die durch die vollständige Integration der mālikitischen Rechtsschule in Sizilien gekennzeichnet ist; und drittens eine Phase des Niedergangs, begleitet von inneren Unruhen und dem Fortschreiten der normannischen Eroberung in der zweiten Hälfte des 5./11. Jahrhunderts.