Historisches Seminar
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Bayern und Indien nach dem Zweiten Weltkrieg – Studien einer transnationalen Beziehungsgeschichte (Arbeitstitel)

Dissertationsprojekt von Christoph Aigner

Betreuer: Prof. Dr. Ferdinand Kramer

 

Das Dissertationsprojekt geht von der Existenz transnationaler Beziehungen zwischen Bayern und Indien aus. Sein Ziel ist es, für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1983, solche Vernetzungen staatlicher wie nichtstaatlicher Akteure, Grenzüberschreitungen und Beziehungen zwischen diesen beiden so weit von einander entfernten Weltregionen, und nicht zuletzt in ihren Dimensionen und politischen Gewicht so asymmetrischen Partnern Bayern und Indien, aufzudecken und zu erforschen.
Hierbei sollen auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet Begegnungen und Austauschprozesse aufgezeigt werden, mit dem Zweck, transnationale Netzwerke erkennen zu können und diese hinsichtlich ihrer Bedeutung und Wirkmächtigkeit zu untersuchen. Daneben steht gleichbedeutend auch eine Analyse bayerisch und indischer Beziehungen auf administrativer, staatlicher Ebene. Bayern wird als ein staatlicher Akteur unter der Bundesebene zu betrachten sein, der eigenständig Kontakte zum indischen Staat unterhält. Ein besonderer Fokus wird hierbei auf die Relationen der bayerischen Indienpolitik mit derjenigen der Bundesregierungen - für die es für den Zeitraum ab 1966 auch keinen Forschungsbeitrag gibt – gelegt. So ergeben sich aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Politik die Untersuchungsparameter für das Forschungsvorhaben. Diese stehen nicht starr nebeneinander, gerade die Interaktionen zwischen diesen interessieren besonders.
Die Dissertation stößt mit ihrem Vorhaben, deutsch–indische Beziehungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu thematisieren, nicht nur in eine Forschungslücke, weil sie ihren Betrachtungsschwerpunkt auf Bayern legt, sondern auch, hinsichtlich ihrer Methodik. Neben einer klassischen Politikgeschichte wird mit Ansätzen der historischen Netzwerkforschung und der oral history ein transnationaler Zugang gewählt. Doch will die Dissertation nicht nur aus Bayern nach Indien blicken. Sie ist auch um einen Wechsel der Perspektive bemüht und will in begrenztem Umfang indische Überlieferungen einbeziehen.