Historisches Seminar
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„Misslich aussehende Zeiten". Die bayerische Bevölkerung und landesherrliche Maßnahmen in der europäischen Hungerkrise 1770-1773

Dissertationsprojekt von Sabrina Hennig

Betreuer: Prof. Dr. Ferdinand Kramer

 

Das Promotionsprojekt unter der Betreuung von Prof. Dr. Ferdinand Kramer (LMU München) untersucht die europäische Hungerkrise der Jahre 1770-73 im Kurfürstentum Bayern. Diese Hungerkrise hatte nachhaltige Auswirkungen auf Gesamteuropa und wird im Kontext der sog. "Kleinen Eiszeit" interpretiert. Bislang beschäftigten sich neuere Studien mit unterschiedlichen, vorwiegend wirtschaftshistorischen, vereinzelt umwelthistorischen Perspektiven.

Das Forschungsvorhaben nimmt die Wahrnehmung und Auswirkungen der Krise in Bayern und das vielschichtige Krisenmanagement in den Blick. Konkret ist erstens zu untersuchen, wie es trotz langjährig bewährter Krisenvorerfahrungen zu einer Hungerkrise in diesem Ausmaß kommen konnte. Zweitens stellt sich die Frage, wie die bayerische Bevölkerung in dieser Ausnahmesituation reagierte und welche individuellen Lösungen Stadt- und Landbewohner fanden, um die Nahrungsmittelkrise zu bewältigen. Drittens werden das Regierungshandeln und lokale Spezifika der Krisenauswirkungen untersucht. Zuletzt spielen auch auf die unmittelbaren Nachwirkungen der Hungerjahre für das Kurfürstentum eine Rolle.

Dem Projekt liegt ein reichhaltiges Quellenspektrum zugrunde. Es kann Bezug auf aktuellste Forschungsentwicklungen nehmen und damit einen wichtigen sozial-, umwelt-, landes- und kulturgeschichtlichen Beitrag leisten.