Antinomistischer Antisemitismus. Geschichtsphilosophie, Moral und Judenfeindschaft (1790-1900)
Dissertationsprojekt von Fabian Gesell
Betreuer: Prof. Dr. Philipp Lenhard und Prof. Dr. Michael Brenner
Abstract des Dissertationsprojekts:
Weithin bekannt dürfte sein, dass der Topos der „Gesetzlichkeit“ des Judentums schon seit der Zeit der Kirchenväter zum Repertoire der christlichen Judenfeindschaft gehört. Die neuartige These dieses Dissertationsprojekts ist jedoch, dass diesem Topos auch eine zentrale Bedeutung für den Erlösungsantisemitismus der Neuzeit zukommt. Die vorliegende Arbeit untersucht die Hintergründe dieser Adaption aus einer Langzeitperspektive. Sie fragt nach der Vorgeschichte des Erlösungsantisemitismus, indem sie die Rolle des jüdischen Gesetzes in den Geschichtsphilosophien des 19. Jahrhunderts diachron untersucht.
Vita:
Fabian Gesell studierte Kommunikationswissenschaften und Geschichte an der Freien Universität Berlin. In seiner Masterarbeit untersuchte er den Nationsbegriff Paul de Lagardes. Derzeit arbeitet er an einer Dissertation zur Vorgeschichte des Erlösungsantisemitismus.
Forschungsschwerpunkte:
Geschichte der völkischen Bewegung
Geschichtsphilosophie
Geschichte des Antisemitismus
Religionsgeschichte
Liberalismus und Republikanismus