Historisches Seminar
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Value for Money? Kooperation und Konkurrenz im Human Genome Mapping Project

Dissertationsprojekt von Johannes Schuckert

Betreuerin: Prof. Kärin Nickelsen

 

Die Life Sciences wurden seit den 1970er Jahren zur „Leitwissenschaft". Zugleich bildete sich unter dem Etikett der Biotechnologie ein umkämpfter Markt mit durchlässigen Grenzen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Paradigmatisch für diese Entwicklung steht das Human Genome Project (HGP, ca. 1990-2003), in dem sich Labore v.a. aus den USA und Europa zusammengeschlossen hatten, um das menschliche Genom zu kartieren und sequenzieren.


Das vorliegende Projekt richtet den Blick auf das bisher weniger beachtete Human Genome Mapping Project in Großbritannien, das mit dem HGP überlappte, aber nicht identisch war. Wir fragen nach dem Wechselspiel kooperativer und kompetitiver Handlungsmodi mit Blick auf Forschungsstrategien, epistemische Ziele, Arbeitsformen etc. sowie nach dem Einfluss „ökonomisierender" Prozesse. In der britischen Genomforschung der 1980er/90er Jahre trafen die neuen Methoden der Klonierung und Sequenzierung von DNA – deren effizienter Einsatz auf zuverlässige Finanzierung und kooperative Arbeitsteilung angewiesen waren – auf ein Umfeld, das geprägt war von Thatcherism und new public management, von Budgetkürzungen und Imperativen der Verwertbarkeit und Effizienz. Die resultierende Dynamik wird auf der Mikro- und Meso-Ebene des Verbundes untersucht.