Historisches Seminar
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Von der Lampenstadt zur Oberbaumcity – Die sozioökonomische Entwicklung des Rudolfkiezes

Dissertationsprojekt von Jonas Jung

Betreuer: Prof. Dr. Andreas Wirsching

 

Zielsetzung des Forschungsvorhabens ist es, innerhalb destopographisch abgesteckten Rahmens einer Stadtteilstudie die Entwicklung der Arbeitsverhältnisse, der Betätigungsfelder und der Rolle des Dienstleistungssektors von den 1970er Jahren bis zur Mitte der 2000er Jahre für einen ostdeutschen urbanen Raum zu untersuchen. Mustergültig bietet sich dazu der Rudolfkiez in Berlin-Friedrichshain an. Sein anhaltender Wandel vom Industriestandort zu einem Quartier der Dienstleistungsbranche und der Kreativwirtschaft bietet modellartige Voraussetzungen für die Untersuchung dieser sozioökonomischen Entwicklungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und für Ansatzpunkte eines innerdeutschen und internationalen Vergleichs. Dabei fungiert der Stadtteil als ein Brennglas, unter dem der arbeitsweltliche Wandel, der weite Teile der Bevölkerung der neuen Bundesländerbetraf, deutlich hervortritt.
Ausgehend von der zentralen Bedeutung und der sozialen Dimension von Arbeit bzw. des Arbeitsplatzes in der DDR-Gesellschaft wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich die Veränderungen der Arbeitswelt auch in der Lebenswelt der Bewohner:innen des Stadtteils niederschlugen. Besonderes Augenmerk gilt der Situation von Frauen sowie sogenannter Vertragsarbeiter:innen hinsichtlich neuer und alter sozialer Ungleichheiten durchveränderte Beschäftigungsverhältnisse, an Wert verlorene Qualifikationen, strukturelle Benachteiligungen sowie dem Aufkommen der neuen Dienstleistungsklassen.