Historisches Seminar
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Bruno Heck (1917-1989): eine politische Biografie

Dissertationsprojekt von Josefine Preißler

Betreuer: Prof. Dr. Andreas Wirsching

 

Der Politiker Bruno Heck (1917-1989) ist heute in der Öffentlichkeit kaum noch bekannt. Dabei handelt es sich bei ihm um eine Schlüsselfigur in der Geschichte der CDU. Rund vierzig Jahre stand er im Dienst der Partei: zunächst als Bundesgeschäftsführer (1952-1958), dann als erster Generalsekretär (1967-1971). Zudem bekleidete Heck unter den Bundeskanzlern Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger das Amt des Bundesministers für Familie und Jugend (1962-1968). Schließlich wirkte er fast zwei Jahrzehnte als Vorsitzender der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (1968-1989), deren Gründung maßgeblich auf seine Initiative zurückgeht. In all diesen Funktionen setzte Heck wichtige Akzente in der strategischen, organisatorischen und programmatischen Erneuerung sowie der politischen Bildungsarbeit der CDU. Zahlreiche seiner Verdienste für die Partei wie das erfolgreiche Wahlkampfmanagement 1953 und 1957 oder die Verabschiedung des Berliner Programms von 1968 stellten wichtige Etappen für die Entwicklung der CDU vom „Kanzlerverein“ zur „modernen Volkspartei“ dar.


Heck spielte aber nicht nur innerhalb der CDU eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus galt er als einer der „Bonner Köpfe“ (Walter Henkels), die entscheidend die Politik der frühen Bundesrepublik prägten. Sein Wirken wurde von seinen Zeitgenossen unterschiedlich wahrgenommen. Während seine Parteigänger in ihm einen „Politiker aus christlicher Verantwortung“ (KAS) sahen, wurde er von seinen Kritikern als „konservativer Moralist“ (Die Zeit) beschrieben.


Die Biografie dieses für die Geschichte der alten Bundesrepublik bedeutenden und nicht immer unumstrittenen Politikers darzustellen und historisch kritisch einzuordnen, ist das Ziel der geplanten Dissertation. Mit ihr soll ein wesentlicher Beitrag zur Zeitgeschichte geleistet werden. Darüber hinaus strebt sie an, mithilfe des biografischen Zugangs neue Perspektiven in der Geschichte der CDU sowie der Kultur- und Ideengeschichte des Konservatismus zu eröffnen.