Historisches Seminar
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Schule für alle!

Archiv der Congregatio Jesu, Mitteleuropäische Provinz (ehem. „Englische Fräulein“)

Maria-Ward-Str. 11, 80638 München

Kontakt: Dr. Regina Baar, Dr. Markus Helmut Lenhart (archiv@congregatiojesu.de)

Webseite: https://www.congregatiojesu.de/gemeinschaft-1/unsere-geschichte/archiv-der-congregatio-jesu

Der Orden der „Englischen Fräulein“, 1609 gegründet nach dem Vorbild der Jesuiten von der englischen Adligen Mary Ward, widmete sich der Mädchenbildung. Erste Institutshäuser entstanden zu Mary Wards Lebzeiten u.a. in Saint-Omer (Belgien), München, Wien, Pressburg, Prag, Rom, Neapel und Perugia. Trotz anfänglichen päpstlichen Verbots breitete sich der Orden seit dem frühen 18. Jahrhundert im gesamten süddeutschen Raum aus und betrieb zahlreiche Schulen und Internate, die zum Teil bis heute als „Maria-Ward-Schulen“ bestehen. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert fand der Orden weltweite Verbreitung, etwa durch Missionen in Indien, Rumänien, Simbabwe und Südkorea. Im Bereich der Mädchenbildung spielte die Congregatio Jesu bis ins 20. Jahrhundert hinein eine pionierhafte Rolle.

Gedruckte Quellen:

Dirmeier, Ursula: Mary Ward und ihre Gründung. Die Quellentexte bis 1645, 4 Bde., 2007.

Archivbestände:

Akten, Urkunden, Chroniken, Korrespondenz, Memoiren, Nekrologe, Fotografien, Kunstwerke, Objekte, alte Handschriften und Drucke etc. aus dem 17.-20. Jh., aus Ordensleben und Schule, v.a. aus dem süddeutschen Raum und von den Missionen

Themenbeispiele/Quellen:

  • Schulbetrieb und Pädagogik im 19./20. Jahrhundert, anhand von Lehrplänen, Regelbüchern, Visitationsberichten, Verwaltungsakten
  • Ziele von Mädchenbildung, Rollenbilder, "Karrieren" von Ordensschwestern (Schuldirektorin, Lehrerin, Verwalterin, Hausschwester, Landwirtin etc.)
  • Ordensschwestern im 2. Weltkrieg: Verbot von Schulen, Exil, Lazarettbetrieb, anhand von Tagebuch/Chronik-Berichten, Briefwechseln und Memoiren, aus zahlreichen Standorten
  • Missionsgründung, Waisenhaus und Schule in Patna (Nordindien) seit 1853, anhand von Reiseberichten, Briefwechseln, Verwaltungsakten, Visitationsberichten und Fotografien
  • Frauenorden im Konflikt mit der Kirche: Ordensverbot wegen Klausur-Verweigerung und Konflikt um das Amt der Generaloberin, die nicht dem jeweiligen Diözesanbischof, sondern direkt dem Papst unterstellt war 
  • Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte: Leitung, Management und Finanzierung von großen Instituts- und Schulkomplexen 
  • Lokale und weltweite Netzwerke, z.B. Unionsversuch der Ordenszweige 1900 in Rom 

Literatur (u. a.):

  • Kiesner, Cosima u.a. (Hg.): Frauen und keine Fräulein. Maria Ward und die Congregatio Jesu, Kevelaer 2009.
  • Winkler, Maria Theodolinde: Maria Ward und das Institut der Englischen Fräulein in Bayern von der Gründung des Hauses in München bis zur Säkularisation desselben. 1626-1810. Ein Beitrag zur Geschichte der Mädchenbildung des 17. Und 18. Jahrhunderts, München 1926.
  • Wright, Mary: Mary Wards Institut. Das Ringen um Identität, Bamberg 2004.

 

Wir bieten auch Archivführungen oder kurze Einführungsworkshops an – bitte sprechen Sie uns an.